Alternativ zu allgemein gültigen, wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Wetter gibt es natürlich auch die "Bauernregeln", die durchaus auch ihre Berechtigung und vor allem ihre Anhänger unter der Bevölkerung haben.
Einige davon haben wir hier für Sie zusammengetragen – und die ein oder andere wird Ihnen sicher auch bekannt vorkommen!
Die "Eisheiligen" im Mai
Je nach Region dauern sie unterschiedlich lange, in der Regel spricht man von 5 Tagen (11 – 15 Mai). In Norddeutschland liegen Sie nur bei 3 Tagen (11 – 13 Mai).
Der Süden und Südosten zählen auch den 14. und 15. Mai dazu.
Die Eisheiligen zählen in Deutschland zu den meteorologischen Singularitäten. Darunter wird ein Witterungsregelfall verstanden, welcher einen mit hoher Wahrscheinlichkeit auftretenden Wettertrend bedeutet.
Diese Eisheiligen gibt es:
· Mamertus – ein Bischof im französischen Vienne (5. Jahrhundert)
· Pankratius – ein Märtyrer (4. Jahrhundert)
· Servatius – ein Bischof im belgischen Tongeren (4. Jahrhundert)
· Bonifatius – ein Sizilianischer Märtyrer (4. Jahrhundert)
· Sophia / Kalte Sophie – eine Märtyrerin in Rom (2. Jahrhundert)
Typische Bauernregeln zu den Eisheiligen:
"Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder"
"Wenn's an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert"
"Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist"
Die "Schafskälte" Mitte Juni
Die Bezeichnung stammt aus der Schafhaltung; Schafe werden bis Anfang Juni geschoren.
Der Schafskälte wird ein festes Datum zugeordnet und fällt auf den 11. Juni.
Häufig tritt bei uns in Mitteleuropa um diese Zeit ein Kälteeinbruch ein, denn dann macht sich noch einmal die kalte Polarluft auf den Weg in unsere Regionen. Diese Phase endet meist wieder um den 20. Juni herum.
Dabei fallen die Temperaturen durch kühle, feuchte Nordwestwinde innerhalb kürzester Zeit um ca. 10 Grad ab, normalerweise weht der Wind im Sommer aus dem Südwesten.
Man spricht, wie bei den Eisheiligen, von einer meteorologischen Singularität.
Am stärksten betroffen von der Schafskälte sind Deutschland und Österreich, vor allem im Alpenraum.
Der Siebenschläfertag
Dieser wird ebenfalls einem Datum zugeordnet, dem 27. Juni.
Der Begriff steht für die Bauernregel, dass die Wetterlage an diesem Tag ausschlaggebend für den restlichen Sommer ist.
Auch dieser Tag stellt eine meteorologische Singularität dar.
Die Bezeichnung "Siebenschläfer" geht auf die Legende der Sieben Schläfer von Ephesus (heutige Türkei) zurück.
Typische Bauernregeln zum Siebenschläfer:
"Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag"
"Wenn die Siebenschläfer Regen kochen, dann regnet´s ganze sieben Wochen"
"Ist der Siebenschläfer nass, regnet´s ohne Unterlass"
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